Gedanken zum 4. Sonntag der Osterzeit
Manche Menschen erheben Anspruch auf Führung.
Sie wecken große Erwartungen und, versprechen Freiheit, Glück – wenn wir ihnen folgen.
Jesus ist der Führer zum wahren Leben, er ist der gute Hirt.
1. Lesung: Apg 2,14a.36-41 - 2. Lesung: 1 Petr 2,20b-25 - Evangelium: Joh 10,1-10
Alle Texte zum Nachlesen hier
Evangelium (Joh 10,1-10)In jener Zeit sprach Jesus: Amen, amen, ich sage euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe.
Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme.
Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte.
Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.
Gedanken zum Evangelium
Jemand, der nichts zu verbergen hat, kann offen durch die Vordertür ins Haus hineingehen. Jesu Leben ließ keinen Zweifel an seiner Absicht aufkommen. Was er verkünden wollte, hat er offen und frei gelebt. Er gründete keinen Geheimbund für eine Elite, sondern er wollte alle Menschen zu seinem Vater führen. Im Johannesevangelium zeichnet Jesus nicht nur den Weg vor, auf dem der gläubige Mensch ihm nachfolgen soll, sondern er ist selbst dieser Weg, der zu Gott führt. Und so kommt er als Hirte nicht nur offen zur Tür des Schafstalles herein, um seine Herde hinauszuführen zu den Weideplätzen, sondern er selbst ist diese Tür zu den grünen Auen, auf denen es niemandem mehr an irgendetwas mangeln wird.
Eine Tür ist die Öffnung zu etwas Neuem. Durch sie geht man hindurch. Sie gibt den Weg und den Blick frei. Sie ist Einladung zum Überschreiten der eigenen Grenzen, Ängste und Vorbehalte in eine neue Weite hinein.
Fürbitten
Herr Jesus Christus, wie ein guter Hirt hast du dich für die Menschen mit deinem Leben eingesetzt. Wir bitten dich:
Christus höre uns, Christus erhöre uns.
- Für alle Hirten unserer Kirchen: Führe sie in deinem Geist, damit sie den Gläubigen auf der Suche nach spiritueller Nahrung echte Wegweiser sind.
- Für alle Menschen, die auf deinen Namen getauft sind: Begleite sie mit deinem Geist, damit sie immer wieder Freude am Weg des Evangeliums erleben.
- Für alle Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: Schenke ihnen deinen Geist, damit sie ihrer Verantwortung gerecht werden und ihre Entscheidungen zum Wohl aller treffen.
- Für die Menschen, deren Leben tagtäglich existenziell bedroht ist durch die Pandemie, aber auch durch Krieg, Hunger oder Unterdrückung: Steh ihnen bei mit deinem Geist, damit sie nicht ganz verzweifeln.
Herr, wir bitten dich, gib uns die Kraft, das zu ändern, was wir zu ändern vermögen, die Geduld, das zu ertragen, was wir nicht ändern können, und vor allem die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Amen.